Rathaus / WirtschaftTourismus

Grimmelshausenpreis

Der Grimmelshausen-Preis wird seit 1993 in jedem ungeraden Kalenderjahr vergeben, wobei der Ort der Verleihung jeweils zwischen Grimmelshausens Geburtsstadt Gelnhausen und Renchen wechselt, wo der berühmte Autor des „Simplicissimus Teutsch“ im Jahre 1676 verstarb. Gemeinsam mit den beiden Städten stiften die Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen die Auszeichnung. Mit dem Preis zeichnet die Jury Autorinnen und Autoren aus, die mit einem in den vorausgegangenen sechs Jahren erschienenen erzählerischen Werk einen bemerkenswerten Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte geleistet haben und somit in der literarischen Tradition des berühmten Namensgebers stehen. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert. 

Der Grimmelshausen-Förderpreis, der mit 2.500 € dotiert ist,  wird seit zehn Jahren von den Kommunen Renchen und Gelnhausen vergeben in Zusammenarbeit mit den Sparkassen und dem Museum für Literatur am Oberrhein Karlsruhe.

Grimmelshausen-Preisträger

Bildunterschrift:
Haben ihre Entscheidung zum Grimmelshausen-Preis 2025 getroffen (von links): Sabine Berger, Ariane Limberg, Simone Grünewald, Bürgermeisterin Stephanie Bartsch , Dr. Beate Laudenberg, Dr. Jürgen Glocker

Jury-Mitglieder 2025

Dr. Jürgen Glocker (Literaturwissenschaftler, Jury-Mitglied seit 2021)
Dr. Beate Laudenberg (PH Karlsruhe, Jury-Mitglied seit 2017)
Dr. Wolfram Weimer (Verleger und Publizist, Jury-Mitglied seit 2023)
Simone Grünewald (Gelnhausen, beratendes Mitglied, in Vertretung)
Bürgermeisterin Stephanie Bartsch (Renchen, beratendes Mitglied)
Miriam Dold (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, beratendes Mitglied)
Ariane Limberg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst BW, beratendes Mitglied)

 
Bildnachweis: © Urban Zintel

Grimmelshausenpreis 2025

Den mit 10.000 Euro dotierten Grimmelshausen-Preis 2025 erhält der 1971 in Leipzig geborene Schriftsteller und Psychiater Jakob Hein für seinen Roman „Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste“.
Der bereits mehrfach ausgezeichnete Autor studierte Medizin in Berlin, Stockholm und Boston und promovierte im Jahr 2000 an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Zu Heins bekanntesten Büchern zählen „Die Orient-Mission des Leutnant Stern“ (2018) und „Hypochonder leben länger und andere gute Nachrichten aus meiner psychiatrischen Praxis“ (2020). In seinem jüngsten Roman erzählt Hein eine deutsch-deutsche Geschichte, wie es sie noch nie gegeben hat: Zu Beginn der Achtziger Jahre nimmt der frisch examinierte Jungaktivist Grischa Tannberg bei der Staatlichen Plankommission der DDR, genannt PlaKo, seine Arbeit auf und erträgt es nicht, sich dort im „kunstvollen Warten“, im bürokratischen Leerlauf zu üben. Stattdessen entwirft er den tatsächlich verwegenen Plan, an der innerdeutschen Grenze einen schwunghaften Cannabis-Handel zu eröffnen.

mehr lesen...

Bildnachweis: Alena Schmick

Grimmelshausen-Förderpreis 2025

Den mit 2.500 Euro dotierten Grimmelshausen-Förderpreis 2025 erhält die Autorin Charlotte Gneuß für ihren Roman „Gittersee“.

Charlotte Gneuß wurde 1992 in Ludwigsburg geboren, nachdem ihre Eltern die DDR verlassen hatten. Sie studierte in Dresden und Berlin sowie am Literaturinstitut Leipzig.

In ihrem Debüt erzählt Frau Gneuß von der 16-jährigen Karin, die in den 1970er Jahren mit ihrer sich nicht im Gleichgewicht befindenden Familie im Dresdener Vorort Gittersee lebt. Als ihr Freund Republikflucht begeht, gerät sie in die Fänge der Stasi und lässt sich als IM anwerben.

Die Juroren hoben Gneuß‘ lapidare, präzise Sprache, ihren genauen Blick und die Souveränität hervor, mit der sie ihren Erstling komponiert hat.