Rathaus / WirtschaftTourismus

Erlacher Geschichtsspeicher

Erlacher "Geschichtsspeicher" - ein etwas anderes Heimatmuseum öffnet seine Türen

 

Mit einer Feierstunde im Mai 2022 wurde der „Geschichtsspeicher“ im Dachgeschoss der Ortsverwaltung Erlach eröffnet und der Öffentlichkeit übergeben.
„Damit geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“, betonte Ortsvorsteher Herbert König bei der Begrüßung der Gäste. Unter ihnen die ehrenamtlichen Helfer des entsprechenden Arbeitskreises mit Horst Öhler an der Spitze, die diese Präsentation der politischen und kirchlichen Ortsgeschichte schufen. Dabei handelt es sich um kein Museum im üblichen Sinne mit zahlreichen alten Gerätschaften, sondern um einen Ort, an dem die Geschichte Erlachs multimedial dargestellt werden soll.

Horst Öhler berichtete über die gemeinsame Arbeit, die im Januar 2019 begann und coronabedingt länger dauerte als erhofft. Im Speicher des 1840 erbauten Gebäudes habe man eine „Rumpelkammer“ vorgefunden, die feinfühlig saniert wurde, um das alte Gebälk und damit das historische Flair zu erhalten. Hier konnten dann die von Zimmermann Wendelin Spraul detailgetreu gefertigten Modelle Erlacher Bauernhäuser, Kirchengebäude und Brücken untergebracht werden. Zu diesen Ausstellungsobjekten liegen jeweils ausführliche Dokumentationen aus.

Hinzu kamen Informationstafeln mit Basisdaten zu Erlach und alte Ortsansichten von historischen Postkarten sowie als Kernpunkt ein Zeitstrahl zur Ortsgeschichte von den Anfängen ab 1285 bis zur Kommunalreform 1975, auf dem lokale Ereignisse in den historischen Zusammenhang zur Regional- und Weltgeschichte eingeordnet werden. Tafeln zu wichtigen Persönlichkeiten, wie dem verdienstvollen Vogt und Bürgermeister Joachim Kupferer sowie interessante Daten zum Zustand des Ortes und seiner Bewohner, wie er bei einer Ortsvisitation aus dem Jahre 1850 festgehalten wurde, liefern weitere bemerkenswerte Details zur Ortshistorie.

Anhand einer auf dem Boden aufgebrachten gestrichelten Linie erläuterten Horst Öhler und Josef Biehlmann bei der Einweihung die frühere Grenzlage Erlachs zwischen Bistum Straßburg und der einst zu Vorderösterreich gehörenden Reichslandvogtei südliche Ortenau. Zollgrenze war das Bronnenbächle, was mit Gewannamen wie „Obere und Untere Zöllerhöfe“ an diese Zeit erinnert.

Horst Öhler erklärte, dass der Geschichtsspeicher ein zeitlich wie inhaltlich offenes Projekt sei, das regelmäßig ergänzt und aktualisiert werden muss und sich somit immer verändern wird.

Die  Ausstellungsräume befinden sich im Dachgeschoss der Ortsverwaltung Erlach, Erlacher Straße 9, und sind  grundsätzlich an jedem letzten Sonntag im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet.  

Besuch außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Vereinbarung möglich:
Telefon: 07843/651 oder E-Mail: ov.erlach@renchen.de