
Diese Bemühungen gipfeln schließlich in dem tollkühnen Vorhaben, einen kompletten Weinberg aus dem Ruwertal in die chinesische Provinz Shandong zu versetzen. Seine Mitarbeiter rekrutiert Wang aus den Außenseitern des Dorfes, doch die Provinzler funktionieren leider nicht immer so typisch deutsch wie es sich der Jungunternehmer vorstellt. Auf der anderen Seite geraten auch die Lebensentwürfe der verschworenen Dorfgemeinschaft durch die Konfrontation mit dem Fremden gehörig durcheinander. Dabei bedient der Autor mit einem Augenzwinkern das eine oder andere Klischee: „Ich sag‘ nur: Der Chinese an sich…“ Und einen Toten gibt es auch noch.
Frank P. Meyer, Jahrgang 1962, schreibt Kolumnen, Erzählungen und Romane. Er studierte Anglistik, Germanistik und Niederländische Philologie in Trier und Oxford, danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Hildesheim (Promotion im Fach Anglistik). Heute ist er Leiter der Studienberatung an der Uni Trier. 2012 wurde Meyer zum Trierer Stadtschreiber gewählt. 2014 erhielt er den Saar-Hunsrück-Literaturpreis. Zwischen 2014 und 2018 sind seine Romane „Normal passiert da nichts“, „Hammelzauber“ und „Club der Romantiker“ erschienen. „Vom Ende der Bundeskegelbahn“ ist sein aktueller Roman, der 2022 im Conte-Verlag veröffentlicht wurde.