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Grimmelshausenpreis

Der Grimmelshausen-Preis wird seit 1993 in jedem ungeraden Kalenderjahr vergeben, wobei der Ort der Verleihung jeweils zwischen Grimmelshausens Geburtsstadt Gelnhausen und Renchen wechselt, wo der berühmte Autor des „Simplicissimus Teutsch“ im Jahre 1676 verstarb. Gemeinsam mit den beiden Städten stiften die Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen die Auszeichnung. Mit dem Preis zeichnet die Jury Autorinnen und Autoren aus, die mit einem in den vorausgegangenen sechs Jahren erschienenen erzählerischen Werk einen bemerkenswerten Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte geleistet haben und somit in der literarischen Tradition des berühmten Namensgebers stehen. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert. 

Der Grimmelshausen-Förderpreis, der mit 2.500 € dotiert ist,  wird seit zehn Jahren von den Kommunen Renchen und Gelnhausen vergeben in Zusammenarbeit mit den Sparkassen und dem Museum für Literatur am Oberrhein Karlsruhe.

Grimmelshausen-Preisträger

Sonderpreis 2023

Nach 2009 wird in diesem Jahr auch wieder ein Sonderpreis vergeben. Er geht an Simone Grünewald und Klaus Puth für „Die Abenteuer des Simplicissimus. Grimmelshausen für Jugendliche und Junggebliebene“
Johann Jacob Christoffel von Grimmelshausens der „Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ war 1668 zweifelsohne einer der ersten in deutscher Sprache erschienenen Bestseller. Die wuchtige, verwinkelte und fantasiereiche Moralsatire über die Welt des Dreißigjährigen Krieges, die als wichtigstes deutsches Prosa-Werk des Barock gilt, hat trotz aller sprachlicher Barrieren immer wieder treue Literatur-Freundinnen und -Freunde gefunden, die Grimmelshausens frühneuhochdeutsche Worte Sprachgewalt in ein moderneres Zeitalter transferierten. 2022 ist der Simplicissimus nun dank Simone Grünewald in einer modernen Sprache angekommen. Und nicht nur das: Der Simpel und seine Weggefährten, Widersacher und Weiber haben auch Gestalt angenommen. Illustrator Klaus Puth setzte geeignete Szenen aus Grimmelshausens Werk witzig-ironisch in comic-haften Episoden um und betrat damit selbst zeichnerisches Neuland.

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Jury-Mitglieder 2023

Dr. Jürgen Glocker (Literaturwissenschaftler, Jury-Mitglied seit 2021)
Dr. Beate Laudenberg (PH Karlsruhe, Jury-Mitglied seit 2017)
Dr. Wolfram Weimer (Verleger und Publizist, Jury-Mitglied seit 2023)
Bürgermeister Daniel Chr. Glöckner (Gelnhausen, beratendes Mitglied)
Bürgermeister Bernd Siefermann (Renchen, beratendes Mitglied)
Alice Hartmann (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, beratendes Mitglied)
Ariane Limberg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst BW, beratendes Mitglied)

Bildunterschrift:
Haben ihre Entscheidung zum Grimmelshausen-Preis 2023 getroffen (von rechts): Bernd Siefermann, Ariane Limberg, Alice Hartmann, Dr. Beate Laudenberg, Dr. Jürgen Glocker und Daniel Chr. Glöckner. Auf dem Bild fehlt Dr. Wolfram Weimer, der bei den Sitzungen des Gremiums in Gelnhausen per Videokonferenz zugeschaltet wurde. Foto: Stadt Gelnhausen
Bildnachweis: © Markus Dawo

Grimmelshausenpreis 2023

Den mit 10.000 Euro dotierten Johann-Jacob-Christoph-von-Grimmelshausen-Preis 2023 erhält der 1962 geborene Frank P. Meyer für seinen Roman "Vom Ende der Bundeskegelbahn".

Hinter dem auf den ersten Blick ein wenig schräg, fast dokumentarisch anmutenden Titel „Vom Ende der Bundeskegelbahn“ verbirgt sich ein humoriger Globalisierungsroman über Freundschaft und Verrat, eine Dorfgemeinschaft und ihre Außenseiter, Klischees und Vorurteile. Autor Frank P. Meyer stellt als Dreh- und Angelpunkt eine in die Jahre gekommene Kegelbahn ins Zentrum seiner aberwitzigen Dorf-Groteske, die im Hunsrück spielt. Dort hat der Chinese Wang Fei großes vor. Er kauft eine leerstehende Fabrikhalle und zwei gebrauchte Lieferwagen und will „Wangs Welthandel“ zu einem blühenden Unternehmen machen.

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Bildnachweis:Stefan Klüter

Grimmelshausen-Förderpreis 2023

Den mit 2.500 Euro dotierten Grimmelshausen-Förderpreis 2023 erhält die 1995 geborene Caroline Wahl für ihren Debüt-Roman „22 Bahnen“.

Für ihren Debüt-Roman „22 Bahnen“ wird Caroline Wahl mit dem Förderpreis des Grimmelshausen-Preises ausgezeichnet. Im Zentrum der Geschichte steht Tilda, deren Tage durchgetaktet sind: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und um die alkoholkranke Mutter. Ihre Freunde haben der Kleinstadt längst den Rücken gekehrt, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Als ihr eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt wird, blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und da ist auch noch Viktor, der genau wie sie im örtlichen Freibad immer 22 Bahnen schwimmt. Doch dann gerät die Situation zu Hause völlig außer Kontrolle.

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